Globales Lernen im Schulgarten

Gärten sind eine universelle Kulturform. In Schulgärten kann nicht nur die regionale Kultur vermittelt werden, was eines ihrer wichtigen Anliegen ist, sondern auch der Anbau fremdländischer Kulturpflanzen kann, falls es das Klima zulässt, einen praktischen Einstieg ins globale Lernen und die Integrationsarbeit leisten. Wer nachforscht, stellt fest, dass viele unserer fest eingebürgerten Kulturpflanzen wie z. B. Kartoffeln, Erdbeeren, Mais und Tomaten ihren Ursprung in anderen Kontinenten haben. Neugier und Experimentierfreude liegen seit jeher im Wesen des Gärtners, daher sind unsere Gärten und Äcker schon seit Jahrhunderten „globalisiert“. Der Blick über den Gartenzaun und der Austausch mit anderen sind Voraussetzungen für Erfolg und Fortschritt – nicht nur im Gartenbau.

Das spätere Verkosten alter, einheimischer Kultursorten und exotischer (Grund)nahrungsmittel kann ein spielerischer und hoffentlich auch genussreicher Einstieg in andere Kulturen sein, Verständnis und Interesse für Traditionen und Werte wecken und Vorurteile abbauen. Globales Lernen und eine weltoffene Perspektive lassen sich auf diese Art und Weise ausgezeichnet vermitteln. Besonders authentisch ist dieser Lernprozess, wenn (Groß-)Eltern aus unterschiedlichen Kulturkreisen im in Schulgarten und Schulküche mithelfen. Dann kann neben ökologisch-biologischem Wissen auch tradiertes, alltägliches Wissen erfahrbar gemacht werden, so wie dies z. B. auch in interkulturellen Gärten der Fall ist. Schülerinnen und Schülern lernen auf diese Weise, Perspektivwechsel vorzunehmen und die Vielfalt und Verschiedenheit nicht nur im ökologischen, sondern auch im kulturellen Bereich zu erkennen.

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