Forschend-Entdeckendes Lernen
Gute Wissenschaft ist objektzentriert, d. h. die eigenen Interessen und (oft voreingenommenen) Thesen werden dem Forschungsobjekt untergeordnet. Die Frage ist nicht: Was will ich mit meinem Forschungsobjekt beweisen? Sondern: Was will mir mein Forschungsobjekt sagen? Übertragen auf den Schulgarten und den guten Schulgarten-Unterricht heißt das: Nicht das, was ich mir vorgenommen habe, den Kindern zu zeigen, hat Vorrang, sondern das, was die Kinder selbst entdecken. Dann kann ich ihnen auch zeigen, wie das mit dem „Forschen“ danach weitergeht: Am Anfang steht das Phänomen und seine Entdeckung, die neugierig machen. Daraus entstehen Fragen, die möglichst klar formuliert sein sollten. Dann erfolgt eine Recherche im großen Pool des schon bekannten Wissens. Im Schulgarten könnte dies das Stöbern in einem Bestimmungsbuch sein oder eine Recherche im Internet. Daraus ergeben sich u. U. neue Fragen oder die Idee zu einem „Forschungsprojekt“, sei es beobachtend, beschreibend oder experimentell. Ein solches Projekt kann eine Sache von Minuten sein (z. B. das Verhalten von Kellerasseln, die immer wieder ins Dunkle krabbeln, wenn man sie ins Helle holt), aber auch eine ganze Gartensaison andauern.
Schulgarten-Unterricht ist daher in weit geringerem Maße planbar als Unterricht im Klassenzimmer. Natürlich hat jede Lehrkraft ein Konzept, will bestimmte Projekte im Schulgarten umsetzen. Sie ist aber gut beraten, flexibel zu sein!