Kooperation Klimabildung & Energieberatung
2. Quartal 2021
„Klima auf Tour“ – von der Idee zur ersten Ausstellung
Die Idee einer Klimakarawane entstand 2019 während des Brainstormings verschiedener Akteure aus Klimabildung und Energieberatung im Rahmen des Utopischen Salons „Klimaschutz und Klimabildung gemeinsam denken“. Eine Skizze war schnell gezeichnet: Mitmach-Stände im Pop-up-Format auf Lastenfahrrädern, die von Ort zu Ort fahren, bestückt mit Materialien und Informationen zu klimarelevanten Themen.
Die Umsetzungsphase startete schließlich 2020. Sie hielt Herausforderungen bereit, aber auch viele schöne Momente:
Die Auswahl der Lastenfahrräder – was müssen sie können, wieviel dürfen sie kosten, welchen Gestaltungsspielraum haben wir?
Der Kern von „Klima auf Tour“ sind die Ausstellungsmaterialien. Die Exponate sollen neugierig machen und interaktiv gestaltet sein. Wie können sie so konzipiert werden, dass sie vom Gewicht und Volumen gut in die Fahrradkisten passen und trotzdem optisch ansprechend sind?
Neben Annika Hollmichel von Umweltlernen in Frankfurt, die für Koordination, Inhalte und Design zuständig war, übernahm Christian Treumann, Absolvent der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, den Bau und die Konstruktion. Die späte Lieferung der Räder machte deren Aufgabe umso kniffliger: Wie dimensioniert man Elemente und Texte zu einem ausgewogenen Ensemble? Wie sieht das Ganze zum Schluss aus? Wie ist der Gesamteindruck? Passt optisch alles zusammen? Werden die Räder mit Aufbau bei viel Wind stabil stehen bleiben?
Die inhaltliche Entwicklung gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen und -partnern, die Auswahl und Bestellung der Materialien, die Organisation des Herstellungsprozesses, das Entwerfen eines Logos, das Schreiben von Texten, das Feilen an Details, die Planung der ersten Ausstellung. Alles gleichzeitig – Multitasking war über den relativ kurzen Zeitraum gefragt!
Die schönen Momente entlohnten die kreativen Köpfe: „Klima auf Tour“ Stück für Stück wachsen zu sehen und schließlich die bunten Transportkisten und die ausgedachten Objekte greifbar vor sich zu haben. Und endlich: Ein erster Testaufbau und die langersehnte Probefahrt! Vier Lastenräder in Kolonne – ein richtiger Hingucker!
Beeindruckend, was man alles mit vier Lastenrädern transportieren kann: Eine ganze Ausstellung!!
Am 9. Juli findet die Auftaktveranstaltung auf dem Römerberg in Frankfurt statt – die Tour kann beginnen!
Auch bei den anderen Aktivitäten im Rahmen des Projekts „Kooperation Klimabildung & Energieberatung“ gab es im 2. Quartal 2021 weiterhin bewegte Zeiten. Trotz des unsicheren Terrains ist es gelungen, erste Früchte der Zusammenarbeit zu ernten und das Kooperationsprojekt voranzubringen.
Reallabore „21 Tage Klima-Zukunft Nordhessen“
Vom 17. Mai bis 6. Juni 2021 fand zum ersten Mal die Veranstaltungsreihe 21 Tage Klima-Zukunft Nordhessen statt. Der Projektpartner Energie 2000 konnte über 20 Kooperationspartner gewinnen und so ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellen. Die zahlreichen Veranstaltungen erfuhren eine sehr positive Resonanz. Eine Neuauflage 2022 ist bereits angedacht.
CO₂-neutrale Schule
Eine Fachtagung (im hybriden Format) ist für den 11. November 2021 geplant. Sie richtet sich an interessierte hessische Schulen sowie kommunale Akteure der Energieberatung und Umweltbildungszentren, die eng mit Schulen zusammenarbeiten.
Für die Fragestellungen zu Theorie und Praxis einer CO2-neutralen Schule, die im März erarbeitet worden sind, wurden Experten gesucht und gefunden. Einen umfassenden Überblick mit einem differenzierten Blick auf die Möglichkeiten der CO2-Kompensation wird das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (IFEU) geben, die Praxis des Energiecontrollings stellt das Energiemanagement des Amts für Bau und Immobilien Frankfurt vor, die pädagogische Einbettung des Projekts in den Schulalltag illustrieren zwei bayerische Schulen mit langjähriger Erfahrung.
"Klimabaustelle" an der Schule am Ried in Frankfurt
Die „Klimabaustelle“ startet im Herbst mit der Schule am Ried in die Umsetzungsphase. Die Schule im Frankfurter Osten, eine kooperative Gesamtschule, wird im Verlauf der nächsten drei Jahre grundsaniert. Die Komplexität und die Herausforderungen der Großbaustelle werden im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts einer Lerngruppe zugänglich gemacht. Ein aktiver Austausch mit Architektinnen, Architekten und Energieberatung, der Bauleitung und den zahlreichen energiebezogenen Gewerken ist vorgesehen. Schülerinnen und Schüler erhalten Einblick in die Praxis zukunftsträchtiger technischer Berufe und lernen ihre Schule ganz anders kennen.