Der Schulgarten als BNE-Live-Labor
Wo ließe sich Gestaltungskompetenz besser erwerben als an einem Ort, der von den Schülerinnen und Schülern selbst gestaltet werden kann? Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist es, Menschen zu motivieren und zu befähigen, ihr Handeln am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung zu orientieren: ökologisch verträglich, ökonomisch tragfähig und sozial gerecht. Zusammengefasst werden die dafür benötigten Fähigkeiten und Fertigkeiten unter dem Begriff der Gestaltungskompetenz, die folgende Teilkompetenzen umfasst:
- Empathie für andere zeigen können
- Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
- Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
- Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
- Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können
- Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
- Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können, an kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
- Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
- Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
- Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
- Selbstständig planen und handeln
In der schulischen Bildung ist der Schulgarten der am umfassendsten geeignete Lernort für BNE, denn hier lassen sich alle Teilkompetenzen der Gestaltungskompetenz erwerben. Denn der Schulgarten ist ein Ort, an dem Natur und Kultur, Ökologie und Ökonomie „auf Augenhöhe“ eine lebendige Miniaturwelt gestalten, die große Zusammenhänge im Kleinen unmittelbar erfahrbar macht.