Gießen im Schulgarten
Lauter gelbe Blätter im Schulgarten! Ist da noch was zu retten? Keine Bange: Gehölze, deren Blätter frühzeitig vertrocknet sind, sind meist nicht tot! Das frühe Abwerfen der Blätter – teilweise auch der Früchte – ist ein Eigenschutz der Pflanze: Mit den Blättern entledigt sie sich ihrer größten Verdunstungsfläche, und da der Reifungsprozess der Früchte viel Wasser verbrauchen würde, werden diese kurzerhand unreif abgeworfen. Manche Gehölze können das aber nicht. Bäume und Sträucher, deren Blätter schlapp herunterhängen, die sie aber nicht abwerfen, oder deren Fruchtbehang sehr dicht ist, kann man daher unterstützen, indem man Blätter und Früchte teilweise entfernt.
Den Wurzelraum junger Bäume kann man mit einem Wassersack („Treegator“) wieder behutsam mit Wasser auffüllen. Kein Handlungsbedarf besteht dagegen bei vollkommen vertrocknetem Rasen, der ganz von alleine wieder grün wird, sobald es wieder regelmäßig regnet. Wo Pflanzen noch mit Gießen am Leben erhalten werden sollen, sollte der Boden im Wurzelbereich der Pflanzen morgens durchdringend gewässert werden. Danach kann man zwei, drei Tage Gießpause machen, sofern der Boden mit einer dicken Mulchdecke vor Verdunstung geschützt ist.
Überlegen Sie aber genau, welche Pflanzen Sie retten wollen. Bevor man anfängt, mit Trinkwasser zu gießen, sollte man lieber die eine oder andere Pflanze ihrem Schicksal überlassen! Priorität bei „Rettungsaktionen“ sollten dabei die jungen Gehölze haben.
Thematisieren Sie mit den Kindern die Wassernot in der Natur – nichts kann eindringlicher für den Wert des Wassers sensibilisieren als erlebbarer Wassermangel! Und generell sind Kinder sehr leicht zu motivieren, wenn es ums Helfen geht – gerade auch wenn sie etwas zur Rettung von Tieren tun können. Vergessen Sie also auch die Tiere nicht: Vögeln, Igeln & Co. können Sie mit dem Aufstellen von Tränken helfen. Das Wasser darin sollte täglich gewechselt werden.
Pflanzen im Schulgarten
Wer in den Sommerferien möglichst keine Probleme mit dem Gießen im Schulgarten haben möchte, hat zahlreiche Möglichkeiten. Zunächst einmal eignen sich die meisten mehrjährigen Arten, die vor oder nach den Sommerferien geerntet werden:
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Obst
Unter den Obstbäumen und -sträuchern sind dies z. B. Äpfel und Birnen, Pfirsiche und Aprikosen (Ernte nach den Sommerferien, bei späten Apfelsorten sogar erst nach den Herbstferien), sehr frühe Süßkirschen, frühe Johannisbeeren und Himbeeren (vor den Sommerferien). Auch Erdbeeren sind eine sehr schulgartenfreundliche mehrjährige Kultur, da vor den Sommerferien geerntet und mit den Pflegearbeiten erst nach den Sommerferien begonnen wird.
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Kräuter
Alle mehrjährigen Kräuter – von Thymian und Rosmarin bis zu Schnittlauch und Liebstöckel – brauchen in den Sommerferien keine Pflege und können kontinuierlich beerntet werden.
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Gemüse und Kartoffeln
Bei den einjährigen Gemüsen eignen sich alle Arten, von denen unreife Pflanzenteile geerntet werden, z. B. Salate oder Radieschen. Toll sind auch Zuckererbsen, die sehr früh im Jahr gesät werden können und ebenfalls im unreifen Zustand (Mai/Juni) verzehrt werden. Der absolute Renner im Schulgarten sind Kartoffeln. Auch sie müssen überhaupt nicht gegossen werden, vor allem, wenn sie tief gepflanzt wurden (mehr als einen Spatenstich tief), und können nach den Sommerferien geerntet werden.
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Tomaten
Bei Tomaten kann man Sorten wählen, die auch im Topf gezogen werden können (Balkontomaten wie z. B. die Sorte ‚Rotkäppchen‘) oder für’s Beet Wildtomaten (Johannisbeertomaten), die wenig Wasser und Pflege brauchen. Wenn die Tomaten im Topf kultiviert werden, können die Kinder sie in den Sommerferien zur Pflege (und Ernte!) mit nach Hause nehmen.
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Salat
Auch über den Winter lässt sich draußen gärtnern: Nach den Sommerferien können Sie Wintersalate wie Feldsalat oder Winterportulak aussäen, die dann über den ganzen Winter frisches Grün für’s Pausenbrot liefern. Sogenannte Winterkulturen (z. B. Kopfsalat-Sorte ‚Mombacher Winter‘ oder der Mai-Wirsing ‚Bonner Advent‘) werden im September gesät und im November ins Freiland-Beet gepflanzt. Nach einer winterlichen Wuchspause (so wie z. B. bei Winterraps oder Wintergetreide) beginnen die Pflänzchen im März weiterzuwachsen und können im Mai geerntet werden.